Satire: Grüne Drogen und Grüne Hasch-Miezen
Auszug aus dem Satire-Buch „Sympa-Satire: Die Grünen“
Die Grüne Ilka verkauft grünen Glühwein für den Frieden.
Theresa hatte mit einem tiefen Seufzen am Tresen im „Hanf Nest“ Platz genommen. Ilka, eine Grüne Front-Frau aus Berlin, hatte sie misstrauisch von der Seite her angesehen. Regionale Polit-Prominenz war ihr verdächtig, wenn sie in ihrer Berliner Szenen-Kneipe auftauchte. Sie zählte sich zu den Ur-Grünen, den Öko-Sozialisten. Ihr Grüner geistiger Stammbaum reichte zurück bis zu Petra Kelly, der ersten Grünen-Vorsitzenden. Für sie war der Name „Revolution“ mehr als der Name eines Parfüm aus dem Hause Trudon.
Ilka trug heute ein Weihnachtsfrau-Kostüm. Sie verkaufe auf dem Weihnachtsmarkt grünen Glühwein für die armen Kinder und Frauen in der Ukraine, hatte sie stolz erklärt. Sie hatte harmlose grüne Lebensmittelfarbe in den Glühwein gemischt. Sie verkaufte den Glühwein schließlich an einem Stand mit der Aufschrift: „Grünen Glühwein trinken für den Frieden“. Sie verstehe die Hysterie mancher Kunden nicht, hatte sie der herbeigerufenen Polizei erklärt. Die meisten schütteten das erste Glas unbesehen auf Ex in sich hinein und kreischten dann beim zweiten Glas, hier wolle sie wer vergiften. Alkohol sei eben ein Gift, da ändere die Farbe Grün auch nichts dran.
Wein in Münsters Kirchen und Starkbier als Tradition
Theresa hatte heftig mit den Kopf genickt und erklärt, sie als erfahrene Grüne Front-Frau aus Münster führe in Sachen Drogen auch einen heftigen, wenngleich unfreiwilligen Kampf. Es gehe um den Vorschlag ihrer Partei, den Besitz und Anbau von Haschisch zu legalisieren. Sie habe schon überlegt, Weihnachten in Berlin zu verbringen, um so dem Spießruten-Lauf auf dem Domplatz in Münster zu entgehen.
Es sei für den Münsteraner kein Problem, dass seit Jahrhunderten in den zahlreichen katholischen Kirchen der Stadt die Priester sich in aller Öffentlichkeit einen hinter die Binde gössen. Das Ganze geschehe im Rahmen einer religiösen Zeremonie mit viel Gesang und Gebet. Der Wein werde aus großen Kelchen in aller Öffentlichkeit getrunken. Manchmal mache der Becher sogar in der Kirche die Runde und einige Erlesene dürften am Kelch nippen.
Alkohol sei in Münsters Tradition fest verankert. Jeder in Münster kenne zum Beispiel die Privatbrauerei „Pinkus Müller“ im historischen Kuhviertel. Dort werde seit 1866 Bier gebraut und in der gleichnamigen Kneipe verkauft. Unzählige Studenten hätten früher ihre Namen in die Tische und Bänke der Kneipe geschnitzt. Touristen kämen von weither, um das gute „Pinkus Spezial Bier“ zu genießen. Das Bier gelte als Biobier, sei hefetrüb und schmecke getreidig nach Cornflakes. Es sei mit 5.1% Volumen ein Starkbier, das gehörig reinhaue. Es gehöre in Münster zum guten Ton, dort schon mal ein Bier getrunken zu haben. Aber Rausch sei in Münster nicht gleich Rausch. Die Droge Alkohol als „Pinkus Spezial“ sei Tradition in Münster, also gut. Ein Joint hingegen gelte als voll krass Asi. Gestresste Politiker griffen gerne zum Cognac, das sei bekannt. Im Winter erklärten sie, ein Con-Jäckchen sei das wärmste Jäckchen.
Ist die Grüne Theresa eine Hasch-Mieze?
Sie sei bei ihrem letzten Besuch auf dem Markt in Münster heftig angegangen worden. „Finger weg von unseren Kindern, Du Hasch-Mieze“, habe eine alte Dame sie angefaucht. Die habe ihr mit der Faust, die mit einem Rosenkranz umwickelt war, gedroht. Ob sie bei den Grünen nicht genug Kohle abzocke, hatte ein anderer gebrüllt. Ob sie als Dealer noch hinzu verdienen müsse. Dann hatte er versucht, sie mit Weihwasser zu übergießen.
Theresa hatte vor Wut mit der Faust auf den Tresen im „Hanf Nest“ gehauen.Diese Münster-Blödis kapierten gar nichts. Vor kurzem habe ihr sogar ein Kneipenstammtisch aus Münster einen Protest-Brief geschrieben. Der Hasch-Rausch verblöde. Bier, maßvoll getrunken, stärke Körper und Geist. Ein Foto sei beigefügt gewesen, ältere Herren hatten darauf Bier aus Riesen-Maß-Krügen getrunken. Theresa hatte sich mit der Faust an den ergrauten Grün-Kopf geschlagen.
Ihre Partei wolle verhindern, dass Hasch an Kinder oder Jugendliche verkauft werde. Man wolle das Kraut ein Stück legalisieren, um so den unkontrollierten und kriminellen Schwarz-Markt zu beseitigen. Hasch sollte in zertifizierten Hasch-Läden an speziellen Orten verkauft werden. Das dort angebotene Hasch solle von gesicherter Qualität sei und im Verkauf kontrolliert. Hasch werde heute von kriminellen Straßen-Verkäufer mit Schuhcreme, Glas und Schokolade gestreckt. Mancher Trip ende tödlich. Man wolle die Selbstverantwortung mündiger Erwachsener stärken und Konsumenten nicht länger kriminalisieren. Abhängigen solle geholfen werden, von Drogen weg zu kommen.
Die Hasch-Diskussion im Münsterland habe es mal wieder gezeigt. Hasch und Alkohol würden unterschiedlich wahrgenommen. Die Alkoholiker in diesem Lande, und das sei inzwischen jeder achte Bürger, hätten aus ihrer Sucht einen richtigen Kult gemacht. Es gebe Wein-Berge, Wein-Bauern und organisierte Wein-Ernten, Wein-Königinnen würden auch gewählt. Eine habe es bei einer christlichen Partei bis in den Vorstand geschafft. Ein Alt-Bundeskanzler sei immer wieder mit Rotwein in der einen Hand und einer jungen Frau an der anderen Hand fotografiert worden. Er habe getönt, Rotwein sei für alte Knaben, eine von den guten Gaben.
Der professionelle Anbau und Verkauf von Cannabis Pflanzen gelte als kriminell.
Hanf-Plantagen würden abgefackelt. Hanf-Bauer sei kein Beruf mit Ausbildungslehrgang wie der Wein-Bauer. Wer Hasch in größeren Mengen zum Verkauf anbiete, gelte nicht als erfolgreicher Geschäftsmann, sondern als krimineller Dealer. Die Grünen wollten hier ein Stück Gerechtigkeit und Sicherheit im Interesse der Bürger. Kein namenswerter Politiker habe sich bislang mit einem Joint im Mund fotografieren lassen.
Bei Wein sei klar, dass er nach Qualitäts-Standards hergestellt werde. Da könne ein Winzer nicht einfach einen Wasserschlauch in ein Weinfass hängen oder sonst was hinein schütten.
Zur Droge Wein gebe es Feste und Lieder. „Trink Brüderchen trink, lass doch die Sorgen zu Haus“, laute eines der Lieder. In Sachen Hasch gebe es nur einige Songs. Im Reggae-Rhythmus werde seit Jahren gefordert „Legalize it“. Aber keiner dürfe in Deutschland singen, „Rauch Brüderchen rauch, scheiß auf den Ganzen Schmauch.“
Man wolle niemanden in Münster oder sonst wo zum Hasch rauchen aufgerufen. Mann und Frau sollten eine achtsame und fürsorgliche Diskussion über Drogen führen.
Aber sie gelte inzwischen in konservierten Kreisen Münsters als Drogenhändlerin. Nachbarn grüßten sie nicht mehr. Ihr Mann werde auf der Arbeit gemobbt. Sie überlege nun, Weihnachten mit ihrem Mann in Berlin zu verbringen. Vielleicht sei ja in ein paar Tagen Gras über die Sache gewachsen.