Satire: Söder wird von Jägern beschossen
Ausschnitt aus dem Satire-Buch: Die Helden der CSU: Strauß, Stoiber,Seehofer,Söder
Söder flieht in den Kohlkeller
„Söder im Traum von bayrischen Jägern beschossen“, hatte die Moon News-Presseagentur mit Sitz auf dem Mars geschrieben. Weiter war zu lesen, „Söder flieht vor Jäger-Wut in den Kohlenkeller“. Im folgenden Moon-News-Bericht hieß es, tatsächlich sei Söder schreiend in der Nacht aufgewacht und in den Kohlenkeller geflüchtet. Das bayrische Sondereinsatz-Kommando (B-SEK) habe ihm von dort aus sicheres Geleit ins Wohnzimmer gegeben. Er sei im Traum von Jägern bedroht worden, man habe auf ihn geschossen, habe Söder erklärt. Dann war das Haus nach Eindringlingen untersucht worden. Es seien keine Jäger im Haus, hatte ihm der Chef des B-SEK versichert. Am Abend seien einige Jäger vor seinem Haus festgenommen worden. Die hätten mit Jagd-Gewehren in die Luft geschossen und gerufen „Tod dem Verräter Söder“. Der Chef des B-SEK habe Söder erklärt, er könne sich überlegen, Anzeige gegen Unbekannt zu stellen wegen Körperverletzung im Traum. Er habe dabei gekichert. Söder hatte sich beruhigt und erklärt, offensichtlich erdrückten ihn die Amtsgeschäfte, er sei wohl überarbeitet und dann sei gestern beruflich auch nicht alles glatt gelaufen, so die Moon News.
Die Jäger-Rede nach Jäger-Wunsch
Am Vorabend war es laut Moon-News zu einem Malheur gekommen. Söder hatte parallel an zwei Reden gearbeitet und diese wohl beim Vortrag verwechselt. Zum einen hatte ihn der bayrische Jäger- und Försterverband (JFV) zu einer Festtagsrede eingeladen. Die Jäger und Förster klagten über eine Zunahme des gefräßigen Borkenkäfers im deutschen Wald, über vermehrte Wilddiebereien und einen starken Tannenbaum-Klau zur Weihnachtszeit. Förster und Jäger hatten in der bayrischen Staatskanzlei nachgefragt, ob Söder einen Zusammenhang zwischen diesen kriminellen Delikten und der Zunahme der Migranten in Bayern bestätigen könne und wie er als bayrischer Landesfürst hier Abhilfe schaffen wolle. Der bayrische Jäger- und Försterverband (JFV) denke inzwischen über eigene bewaffnete Truppen nach, um Fauna und Flora und das Wild vor Migranten zu schützen, so die Moon-News.
Die Jäger-Rede im Söder-Stil
Söder hatte eine Rede geschrieben, um sich genau diese Sorgen der bayrischen Jäger und Förster zu eigen zu machen. Er betrachte Politik als eine Dienstleistung, habe er einmal erklärt, so die Moon-News. Das Volk wolle was und er als Volksvertreter liefere das. Und wenn er mehr liefere als erwartet, dann nenne man ihn einen Vordenker und Philosophen. Und so habe er geschrieben, Bayern sei Bayern und da werde keine Migranten-Maus einen Faden von abbeißen. Sollten Migranten-Mäuse meinen, ihren Hunger durch Wilddieberei im Deutschen Walde stillen zu dürfen, werde ihnen der Söder-Moses schon Mores beibringen. Der bayrische Löwe und andere Katzen würden alle Störer-Mäuse bändigen und vertreiben. Das Motto hieße, Frieden den Tieren und dem deutschen Walde, seinen Bäumen und besonders den Tannenbäumen zur Weihnachtszeit. In Bayern herrsche deutsches Recht, die deutsche Kultur und der deutsche Eintopf. Wem das nicht schmecke, der solle dahin gehen, woher er gekommen sei.
Söder sei mit sich zufrieden gewesen, so die Moon-News. Er hatte geliefert, was seine Klientel wollte. Der Kunde ist König, sage er immer wieder. Und dann hatte er philosophisch noch einen draufgelegt. In seiner Rede hieß es, er habe gehört, in den deutschen Goethe-Instituten im Ausland werde verstärkt das Wort „Asyl“ eingeübt. Teilnehmer lernten dort alleine und in der Gruppe, das Wort richtig auszusprechen, zu schreiben und zu singen, so die Moon-News.
Lesebücher des Goethe-Instituts verhießen allen Menschen in der Welt das deutsche Paradies, man nenne es das Bürgergeld-Paradies. „Leben wie Heidi auf der Alm im Bürgergeld-Glück“, hieße ein Lese- und Hörbuch des Goethe-Instituts. In den Chören der Goethe-Institute singe man, „Reis, reis Brüderlein reis, komm doch nach Deutschland ins Glück“. Für all diese Behauptungen habe Söder keinerlei Beweise, hatten die Moon-News geschrieben. Laut Söder sei Politik Dienstleistung und keine Wahrheits-Forschung. Er akzeptiere für seine Behauptungen auch den Begriff ,,Alternative Wahrheit“.
Die Moon News schrieb weiter, Söder fordere in seiner Rede, Goethe- Institute ganz abzuschaffen oder wenigstens das Musik-Programm zu ändern. Wenn man dort singen müsse, „Und jetzt wird wieder in die Hände gespuckt, wir steigern das Bruttosozialprodukt“, käme wahrscheinlich kein Migrant mehr nach Deutschland. Das täte den Tannen im Wald gut und auch der deutschen Borkenkäfer würde sich entspannen und sich nicht länger einen Panik-Wanst anfressen.
Söder hatte in der Rede außerdem sagen wollen, so die Moon News, er habe einen Weg gefunden, deutsche Grenzen gegen Asylbewerber zu schützen. Er werde seine Grenz-Beamten mit Ohrenstöpseln ausstatten. Wenn keiner mehr das Wort „Asyl“ höre, könne man alle fremdländischen Gestalten hundert Meter vor der Grenze ungestört und ungehört stoppen und erst einmal in Bergtunnel verbringen. Von da aus könne der geordnete Rückmarsch der Migranten, die Remigration, in die Herkunftsländer organisiert werden.
In solchen Momenten schauderte es Söder vor sich selbst, so die Moon News. Aber, sage er sich dann, wenn er nicht liefere, täten es andere. Und er habe eine Frau, drei Kinder und zwei Hunde zu versorgen.
Die Ärzte-Rede
Die bayrischen Krankenhäuser hatten Söder, so die Moon-News, auch zum Vortrag eingeladen, allerdings zum Thema: Patientenleben retten durch Ärzte aus fremden Kulturen. Also habe Söder fabuliert, fast zehntausend Ärzte aus dem Ausland arbeiteten zurzeit in bayrischen Krankenhäusern. Gerade Fachärzte aus aller Welt würden nach Bayern gelockt, die fehlten nämlich gerade. An dieser Stelle der Rede wollte Söder sich dann einen Arzt-Kittel umhängen und erklären, das moderne Krankenhaus und ganz Bayern seien ein multikulturelles Team. Ohne Ärzte aus fremden Kulturen könne Bayern zumachen. Ohne Zuwanderung aus Drittstaaten sei die Leistungskraft des bayrischen Gesundheitswesens nicht zu halten. Bayern habe ein anspruchsvolles Programm entwickelt, um noch mehr qualifizierte Ärzte-Migranten anzuwerben. Auch hier sei Söder mit seiner Lieferung zufrieden. Er habe seiner Frau erklärt, so die Moon-News vom Mars, die einen lieferten Pizza aus, die anderen Lösungen. Schmecken müsse den Kunden beides.
Als Gratis-Zugabe habe er hier die Kunde von der afrikanischen Medizin hinzugefügt. Er habe in der Rede erklärt, die Weisheit des Medizinmannes aus Afrika habe genauso seinen Wert wie die Wechselbäder des Dr. Kneipp. Er selbst trinke nun täglich den afrikanischen Löwenkot-Kaffee. Dieses Getränk verleihe einem Mann die Lendenkraft des afrikanischen Löwen.
Die fatale Verwechselung
Dann am Tag der Reden war es, laut Moon-News, zum fatalen Irrtum gekommen. Es hieß: „Auf dem Jägerempfang hatte Söder soviel Jägermeister-Schnaps trinken müssen, dass er die Reden verwechselt hatte. Ehrlich gesagt, hatte er auch gar nicht selber die Rede gehalten. Er hatte, vom Jägermeister angeschossen, auf zwei Stühlen in der ersten Reihe gelegen. Sein persönlicher Referent, der Andy Stroiber, ein lupenreiner CSU-Mann und begnadeter Opportunist, hatte die Rede vorgelesen. Es war leider die falsche gewesen, dafür aber mit viel Intonation vorgetragen. Der Andy wollte, eigentlich zur Bühne und hatte viel Erfahrung damit, fremde Text vorzutragen. Der Andy hatte also die falsche Rede aus der Aktentasche gezogen, nämlich die für das internationale Ärzte-Team und den Befehl des Chefs ausgeführt. Er sei Teil der Exekutive, erklärte er gerne und Befehl sei Befehl“.
Weithin stand in den Moon-News zu lesen: „Andy Stroiber hatte noch einen kurzen Blick auf den Text geworfen und die Rede dann frei vorgetragen. „Liebe Ärzte und Ärztinnen und liebe Mitarbeiterinnen aus aller Welt“, hatte er in den Festsaal des Jägerhauses gerufen. An dieser Stelle hatte Söder die Verwechslung bemerkt, aber nicht mehr eingreifen können. Er hatte hilflos in die Runde erschossener Wildschweine, Hirsche und Bären an der Wand gestarrt. Der Jägermeister-Schnaps hatte ihn abgeschossen. Er hatte nur noch im lebhaften Protest die Augenbrauen hochziehen können“.
Deutschland brauche Einwanderung, hatte Andy Stroiber mit viel Gefühl verlesen und da waren auch schon die ersten Schweinshaxen vom Buffet nach ihm geworfen worden, so die Moon-News. Dann hatte der Andy tapfer erklärt, das gesellschaftliche Leben, ob in der Stadt oder auf dem Lande, ob zu Wasser oder im Walde brauche Menschen aus aller Welt. Der deutsche Tannenbaum sei auch in interkulturellen Krankenhäusern zum Zeichen des Friedens geworfen. Und es gebe zur Zeit viel zu wenig Tannenbäume und Frieden, hatte er noch gesagt. Bayern sei bereit, mit Menschen aus aller Welt in Anstand und Harmonie zusammen zu leben.
In diesem Moment hatte Oberförster Maximilian Sträusslein sich ans Herz gefast und sein übergewichtiges Leben im grünen Lodenrock ausgehaucht. Herzinfarkt, hatte es im Totenschein geheißen Er sei das Opfer eines Migranten-Angriffs und Söders geworden, hatten die bayrischen Jäger und Förster jedoch sofort gewusst, so die Moon News.
Maximilian Sträussleins Jagd-Freunde hatten ihre Jagd Gewehre aus dem Auto geholt und eine Treibjagd auf Andy Stroiber gemacht. Söders Body- Guards hatten Löcher in mehrere Jäger-Trachten schießen müssen, um den Chef schnell zu retten. „Söder von bayrischen Jägern aus dem Saal geschossen“, hatte es tags drauf in der Presse geheißen. Der persönliche Referent Söders, Andy Stroiber, sei immer noch auf der Flucht vor deutschen Patrioten, hatte es auch geheißen, so die Moon-News.
Söder und die Liebe der Bayern
Die Moon-News hatten geschrieben, das B-SEK habe Söders Haus und Grundstück nochmals durchsuchen müssen. Der Chef des B-SEK Söder habe geschworen, dass alle bayrischen Jäger und Förster, soweit nicht verhaftet, nun brav zu Hause im Bett lägen.
Söder habe angeordnet, dass ab morgen die bayrischen Flinten nur noch mit Platzpatronen abzufeuern seien. Das mache das Wildern unattraktiv, erschrecke den Borkenkäfer und nehme vielleicht auch Tannenbaum- Dieben die Lust aufs Klauen zur Weihnachts-Zeit. Er hoffe, sich und Bayern damit Ruhe und Frieden zu geben. Er liebe die Bayern und die Bayern liebten ihn. Das habe er auch noch vor dem Einschlafen angeordnet.