Satire: Markus Söder auf Moses Trip
Auszug aus dem Satire-Buch: Satire Friedich Merz-Die Abenteuer von Merzi und Linni
Söder will nicht mehr aus dem Moses Kostüm raus
Die Presse Agentur Mars-News mit Sitz auf dem Mond hatte berichtet, Söder bereite den ganz großen politischen Paukenschlag vor. Ein bärtiger Kurier des bayrischen Post-Dienstes „Moses“ hatte einen Brief von Söder persönlich an Merzi übergeben. Der Kurier hatte sich vor Merzis Schreibtisch aufgebaut und theatralisch verkündet, der bayrische Ministerpräsident lasse einen Gruß an die Sünder jenseits der Weißwurst -Linie ausrichten, man solle die Ohren spitzen.
Das Moses-Faschingskostüm dieses Jahres habe Söder innerlich stark berührt. Er trage es nun auch privat, es sei sehr bequem. Er fühle sich jetzt berufen, das Deutsche Volk á la Moses ins gelobte Land zu führen. Er wisse noch nicht, wohin genau er sein Volk führen solle. Klar sei aber, dass nur er der Führer sein könne. Er sei dazu berufen, jetzt müsse das Deutsche Volk ihn nur noch rufen.
Linni hatte erklärt, seine Mutter, eine Erzkatholikin, habe auch immer so komisch dramatische Worte gewählt, wenn er zu seiner Freundin ins protestantische Hamburg gefahren sei. Ob er nun zu den Heiden fahre, um zu sündigen, habe sie ihn damals mit vorwurfsvollem Blick gefragt. Seitdem hüte er seine Liebe als süßes Geheimnis. Die Religiösen seien nicht immer leicht zu verstehen, könnten einem aber heftig das Leben und die Amore verhageln.
Von Bayern lernen, das große C und der kraftvolle Führer
Merzi und Linni hatten den Söder-Brief dann gemeinsam studiert. Söder hatte im Brief wieder einmal daran erinnert, dass er im geliebten Bayern zweimal 37 Prozent der bayrischen Wähler unter seiner Fahne versammelt habe, er sei halt ein guter Moses.
Die christlichen Parteien müssten jetzt für den Sieg über die rot-grünen Partisanen und Abtrünnigen unter seiner Fahne kämpfen. „Krieg den Glaubens-Feinden“, hatte Söder geschrieben. Die Merzi-Partei, die DCBuH, müsse umdenken. Sie müsse bereit sein, vom bayrischen Gewinner, der CSU, zu lernen. Zuerst einmal müsse die Merzi-Partei ihren Namen ändern. Der Name seiner Partei, CSU, sei vorbildlich kurz, kernig, männlich und stehe für die Christlich Soziale Union und für ihn, den Duce von Gottes Gnaden aus Bayern. Die DCBuH hingegen sei weder Fisch noch Fleisch. Das Wenigste, was er erwarte, sei die Umstellung des großen C. Eine CDBuH sei schon mal ein Anfang. Heute Nacht sei ihm im Moses-Gewand die Erleuchtung von ganz oben gegeben worden, die neue Gesamt-Partei CSUD zu nennen, die Christlich Soziale Union Deutschland.
Ein Ur-Bayer habe ihm aus dem Himmel zugerufen, „Luja sog i“. Seine Frau habe es auch gehört und ihm erklärt, das sei der Engel Aloisius, von dem einige behaupteten, er sei der Franz Josef Strauß in Engels- Gestalt. Der melde sich manchmal bei ganz Frommen mit dem Kampfruf, „Halleluj, Luja!, sog i, Luja sog i, Zefix Halleluja, Luja…“
Duce von Gottes Gnaden
Diese Stimme von ganz oben habe ihm befohlen, er solle sich bereit machen, das Deutsche Volk zu führen. Der Moses sei von ihm im letzten Karneval sehr glaubwürdig dargestellt worden. Beim kahlköpfigen Hänfling Merzi dagegen, denke das Volk nicht an freudigem Geführt werden, sondern an Haarausfall. Merzi, von der Statur eher ein Hering, käme bei den Preußen vielleicht gut an. Im Bayern aber werte man das Herings-Angebot eher als Anschlag auf die Gesundheit. Eine zu kurz geratene Merzi-Kopie namens Linni habe auch keine Chance. Die Deutschen wollten keinen kleinen „süße-Geheimnis-Mann“ als Duce, sondern eine große, kernige und kräftige Führer-Figur.
Gerne sei er bereit, im Kreml noch ein Auslands-Praktikum in Sachen lupenreine Demokratie zu machen. Gerne könne man auch gemeinsam in der Partei darüber nachdenken, wie man Sozen und Grüne in christlichen Umerziehungslagern missionieren könne. Er erhoffe sich hier wichtige Impulse auch vom russischen Praktikum. Kurzum, für den Siegeszug der CSUD sei er als Moses gefordert, Deutschland mit starkem Stab zum Sieg zu führen, zu Glanz und Gloria. Er stehe bereit, dem hoffentlich baldigen SOS-Ruf aus Berlin ein gnädiges Ohr und Auge zu schenken.
Marsmenschen machen bei Söder schlapp
Das alles hatte die Presse Agentur Mars-News mit Sitz auf dem Mond deutschen Redaktionen gemailt. In der Mail stand auch, dass man die Abhörgeräte technisch überprüfen wolle. Mancher Marsmensch habe seinen Ohren nicht getraut. Außerdem hätten sich einige der Auswerter der erlauschten Worte mit Kopfschmerzen krankgemeldet. Die hätten erklärt, auch Marsmenschen fassten sich beim Söder-Wahn an den Kopf und bräuchten dann und wann eine Söder-Auszeit.