Satire: Kim Schröder lädt die Russen zur Invasion in Deutschland ein?

Ausschnitt aus dem Satire-Buch:

Aktenklau und Weinschwund

Die UFO-News mit Sitz auf dem Mars hatten einen neuen Schröder Skandal gewittert. Ihr Erd-Satellit, dem nichts entging, der sogar Gedanken lesen konnte, hatte Breaking-News-Alarm geschlagen. „Kim Schröder lädt die Russen zur Invasion in Deutschland ein“, titelte die KI-Hotline der UFO-News. Es war dem Chefredakteur in letzter Minute gelungen, die Nachricht zu stoppen. Er hatte im wahrsten Sinne des Wortes den Stecker des Computers aus der Dose gerissen. Dann hatte er eine Extra-Konferenz ohne KI-Assistenz anberaumt und Beweise für die Breaking-News in Sachen Schröder gefordert.

Als erstes hatte die technische Überwachung einen Beweis-Film vorgelegt mit dem Titel „Stress in der Schröder Wohnung“. Darin war zu sehen: Kim Schröder saß in Hannover in der heimischen Küche und lachte laut. Gerade hatte sie in der Zeitung gelesen, ihr Mann, der Ex-Kanzler-Gerd, habe 178 Akten aus dem Bundestag geklaut. Sie hatte verhalten gekichert, als sie sich vorgestellt hatte, wie ihr Gerd, der sich gerade von einem Burnout erholte, die vielen Akten geschleppt hatte. Hatte er sich dabei den Burnout angelacht? Sie hatte festgestellt, dass er das Golfspielen in der letzten Zeit aufgegeben hatte. Dafür hatte er sich des Öfteren wieder ein Gläschen Rotwein genehmigt und weniger vom guten asiatischen Tee getrunken. Sie kannte sich sehr gut in seinem Weinkeller aus, wie UFO-Videos zeigten. Es waren nicht weniger Flaschen dort. Sie fragte sich, ob er die „Aktion Aktenklau“ genauso unbemerkt organisiert hatte und ob es schlau war, Gerd Schröder darauf anzusprechen.

Beim Abendbrot hatte sie sich dann für Klarheit in Sachen Akten entschieden. Gerd Schröder war unwirsch geworden. Er hatte eine Grimasse gezogen und ihr energisch erklärt, er habe einige Akten aus seinem damaligen Kanzleramtsbüro mitgenommen und in seinem neuen Büro für Ex-Kanzler gelagert. Das hätten Mitarbeiter aus seinem Büro gemacht. Er delegiere solche Aktionen, er sei Staatsmann und kein Büro-Knecht. Das machten alle Ex-Bundeskanzler so. Nachdem untreue SPD–Genossen ihm das Büro weggenommen hätten, seien diese Akten zur Friedrich-Ebert-Stiftung in die Hände treuer Genossen gebracht worden. Jetzt schien der neue schwarze Kanzler, der Sauerländer Merz, diese Akten zurückhaben zu wollen. Einige im Berliner-Polit-Dschungel hätten erklärt, er habe die Akten gestohlen. Das sei absurd. Ein Weltmensch wie er, der mit den Mächtigen dieser Welt Rotwein getrunken habe, klaue nicht. Das sei nicht der Stil von Global Playern wie Putin und ihm. Wenn Männer wie Putin oder er sich was nähmen, sei das als ein Staatsakt zu verstehen und dem banalem Recht überlegen. Auch wenn ein politische Korinthen Kacker, wie Ex-Kanzler Olaf Scholz, das nicht begreife. Typisch für den sanften Olaf sei es, Gefasel wie Aktenklau in die Welt zu setzen, aber nicht die Traute zu haben, ihn anzuzeigen. Ex-Kanzler Gerd hatte empört geschnauft und sich einen guten Schluck Rotwein gegönnt. Eine rote Krähe hacke der anderen kein Auge aus, hatten einige UFO-Zeitungs-Redakteure auf dem Mars geschmunzelt.

Panick in Hannover

Kim aber war panisch in der Küche in Hannover geworden, zeigte das UFO-Video. Sie hatte heftig mit dem Fächer gewedelt und ihren Gerd angefaucht, er solle mal auf dem Teppich bleiben. Sonst könne es ihm so ergehen wie dem Bolsonaro in Brasilien. Der habe sich auch mit seiner Regierung angelegt und trage nun Fußfesseln. Kim hatte ihrem Gerd Bilder aus der Zeitung gezeigt mit Bolsonaro in Fußfesseln. Ex-Kanzler Gerd hatte beim Anblick des Präsidenten mit Fußfesseln tief geseufzt und erklärt, das sei Sittenverfall, wenn ein Volk so mit einem Ex-Präsidenten umgehe.

Kim aber hatte das nicht beruhigt. Die rote Ära in Berlin sei vorbei, hatte sie gejammert. Er solle aufhören, den starken Max zu spielen. Und sie habe inzwischen Zweifel an seinem Durchblick. Russland habe die Ukraine 2022 angegriffen. Seine Worte, Russland werde niemanden angreifen, seien unzutreffend gewesen. Er habe keine bedeutenden Freunde mehr in der Politik und Wirtschaft. Sein 80igster Geburtstag sei eine Riesenpleite gewesen. Kaum einer sei zum Gratulieren vorbeigekommen, wochenlang habe sie belegte pampige Rest-Brötchen gegessen.

Dann hatte Kim, laut UFO-News-Video angefangen, laut zu weinen und zu jammern. Fußfesseln tragen ginge gar nicht, die sähen doof aus. Sie habe sich deutsche Fußfesseln im Internet angesehen. Das dürfe auf keinen Fall passieren. Sie habe sich Gerds letzte öffentliche Fotos angeschaut. Er auf dem Golfplatz und am heimischen Herd. Dann habe sie ihm KI-technisch Fußfesseln angelegt. Das ginge gar nicht. So werde sie auf keinem Paar Foto mit ihm auftreten. Insbesondere die Staatsmann-Bilder, wo er mit überschlagenen Beinen dasitze und den Blick philosophisch in die Ferne schweifen lasse, wirkten mit einer Fußfessel grotesk. So als winke ein Gangster mit einem Fächer. Diese Schande werde sie nicht überleben, hatte sie getobt und einen Fächer auf dem Küchentisch zerschlagen. Er solle jetzt mal gefälligst was tun.  Sie schlage vor, dass er Putin bitte, in Deutschland einzumarschieren, um ihm und ihr die Fußfesseln-Schmach zu ersparen. Er könne auch ihr Handy benutzen. Sie habe aus alten Tagen noch eine Putin-Notfall-Nummer.

Auf dem Mars hatten sich die UFO Redakteure vor Lachen auf die Schenkel geschlagen. UFO-Videos zeigten, dass Schröder sich im Weinkeller eingeschlossen hatte und von dort aus versucht hatte, seine Ex, die patente Doris anzurufen. Die war nicht ans Telefon gegangen. Der UFO Chefredakteur hatte erklärt, die Story sei höchstens eine Nachricht für die Yellow Press. Dort könne man das Bild von ihr nehmen, wo sie in Moskau im Kreml mit gefalteten Händen aufgetreten sei und titeln: „Ex-Diva Kim Schröder dreht durch. Ex-Kanzler Gerd Schröder flüchtet in den Weinkeller.“