Satire: Fritze Merzi lächelt nach innen

Ausschnitt aus dem Satrie-Buch: Friedrich Merz- Die Abenteuer von Merzi und Linni

Satire: Fritze Merzi lächelt nach innen

Fritze Merzi, Parteichef der DCBuH, hatte Linni ins Chef Zimmer befohlen und mit der zusammen gerollten Tageszeitung aus Ratterborn in die Luft geschlagen. Was das solle, hatte Linni gewimmert. Er habe nichts getan. Aber auch nichts verhindert, hatte Merzi ihn angefaucht und mit der zusammen gerollten Zeitung einen ganz bösen Schlag zwischen die Beine angedeutet.

Er habe im Ratternborner Tagesboten gelesen, er, Fritze Merzi könne nicht richtig lächeln, höchstens nach Sauerländer Art dumm grienen. Er habe auch gelesen, ein echtes Sieger-Lächeln käme von innen und brächte 16 Muskeln um den Mund herum auf Touren. Bei einem echten Lächeln kräuselten sich auch die Ringmuskeln um die Augen herum und die Augen strahlten. Das müsse Fritze Merzi noch üben, habe er gelesen. So werde das nichts mit dem Kanzleramt. Merzi hatte seinen General- Sekretär Linni aus Ratterborn, einer Stadt in Ostwestfalen, drohend angeschaut. Das habe ein Presse-Kumpel von Linni verzapft und Linnis Foto gedruckt, wo der wie ein Honigkuchen-Pferd grinse.

Er erwarte von seinem General- Sekretär, dass der wenigstens die Presse seines Wahlkreises im Griff habe, hatte Merzi getobt. Jetzt sei er Kanzlerkandidat der DCBuH und alle müssten nun laut singen „Fritze Merzi for Präsident“. Merzi hatte Linni, der nun mit beiden Händen seine Kronjuwelen schützte, mit der Zeitung einen leichten Schlag auf den Kopf gegeben. Leichte Schläge auf den Hinterkopf erhöhten das Denkvermögen, hatte er grinsend erklärt und war dann aus dem Raum gestelzt.

Merzi hatte wütend seine Frau angerufen und sie gefragt, was sie von seinem Lächeln halte. Sie als Richterin im Sauerland sehe doch vielen Menschen ins Gesicht. Sein Lächeln sei völlig in Ordnung, hatte seine Frau erklärt. Er lächle eben nach innen, ganz in der Art des Sauerländers.